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Kreditwirtschaft

Sustainable Finance

Nicht nur das Pariser Klimaschutzabkommen zeigt die Wichtigkeit den Klimawandel einzudämmen und die Anpassung an dessen Folgen. Sustainable Finance ist ein Eckpfeiler auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung. Die derzeitige Dynamik im Bereich der Sustainable Finance zeigt sich durch zahlreiche Regularien. Dies stellt viele Entscheider vor Herausforderungen, die aber auch mit Chancen einhergehen.


Regulatorik

Nicht nur das Pariser Klimaschutzabkommen zeigt die Wichtigkeit den Klimawandel einzudämmen und die Anpassung an dessen Folgen. Sustainable Finance ist ein Eckpfeiler auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung. Die derzeitige Dynamik im Bereich der Sustainable Finance zeigt sich durch zahlreiche Regularien. Dies stellt viele Entscheider vor Herausforderungen, die aber auch mit Chancen einhergehen. Zu diesen Regularien gehören ESG-Krite­rien (Environment, Social, Governance), EU-Taxonomie, EU-Offenlegungsverord­nung (Sustainable Finance Disclosure Re­gulation, SFDR), Bilanz-Richtlinie (Corpo­rate-Social-Responsibility-Richtlinie, CSR), EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie (EPBD), nationales Klimaschutzgesetz (KSG) und Ge­bäudeenergiegesetz (GEG), um nur einige zu nennen. Als zentrales Ziel für den Gebäudesektor kristallisiert sich die Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden heraus. Die Finanzwirtschaft soll dabei die Richtung vorgeben und mit geeigneten Produkten Modernisierungsvorhaben unterstützen.

Als Herzstück der Regularien rund um Sustainable Finance sehen wir die EU-Taxonomie, welche ein Klassifikationssystem für nachhaltiges Wirtschaften ist. Zurzeit müssen Finanzinstitute im Kontext Ihrer Berichtspflichten aussagen, ob ihre Wirtschaftsaktivitäten taxonomiefähig sind und ab 2024 ob diese taxonomiekonform sind[1]. Bei der EU-Taxonomie werden sechs Umweltziele beschrieben:

1.    Klimaschutz

2.    Anpassung an den Klimawandel

3.    nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen

4.    Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft

5.    Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

6.    Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme

Neben diesen Umweltzielen werden Wirtschaftsaktivitäten beschrieben. Im Gebäudesektor sind es Neubau (7.1  EU-Taxonomie), Sanierung (7.2) und Kauf (7.7)[2]. Neubau (7.1) beschränkt sich auf das Bauträgergeschäft und ist nicht relevant für die private Immobilienfinanzierung. Zu den Umweltzielen und Wirtschaftsaktivitäten gibt es technische Bewertungskriterien und zusätzliche Do No Significant Harm-Kriterien (DNSH). Diese sagen aus, dass eine Wirtschaftsaktivität (Kauf oder Sanierung) die Umweltziele nicht beeinträchtigen darf.

Exkurs: Prüfgrid technische Bewertungskriterien Umweltziel „Klimaschutz“ und Kauf (7.7)[3]

Bei den technischen Bewertungskriterien kann ein Prüfgrid unterstützend angewendet werden (siehe Abb. oben). Um nun herauszuarbeiten, ob eine Finanzierung taxonomiekonform ist, werden zunächst die technischen Bewertungskriterien eines Umweltziels herangezogen. Bei dem Umweltziel Klimaschutz muss bei Kauf(7.7) beachtet werden, ob das Objekt vor oder nach dem 31.12.2020 fertig gestellt wurde. Nach dem 31.12.2020 muss der Primärenergiebedarf des Objekts 10% unter dem des Niedrigstenergiegebäude liegen um taxonomiekonform zu sein. Vor dem 31.12.2020 muss eine Energieeffizienzklasse (kurz: EEK) von A+ oder A vorliegen. Entspricht die EEK B gilt die Top15% Regel um taxonomiekonform zu sein.

Ist die Einschätzung des technischen Bewertungskriteriums erfolgt, müssen zusätzlichen die sogenanntendie DNSH-Kriterien beachtet werden. Hierbei soll bei Anpassung an den Klimawandel eine Risiko- und Vulnerabilitätsanalyse durchgeführt werden.

Laut Studien des Verbands der deutschen Pfandbriefbanken (vdp) in Zusammenarbeit mit Drees & Sommer sind Immobilien der EEK A+, A, B taxonomiekonform[5]. Weitere Studien[6] definieren die Erfüllung der DNSH-Kriterien, wenn mind. die Energieeffizienzklasse B nachgewiesen werden kann. Diese Definitionen aus Studien erleichtern es Banken Nachweise zur Taxonomiekonformität zu liefern. Eine weitere Diskussion besteht noch zu „anteiligen“ Darlehen. Hier wird diskutiert, ob und wie Darlehen nach ihren Zwecken aufgeteilt werden müssen, um diese dann den zugehörigen Wirtschaftsaktivitäten zuzuordnen.

Anhand der Kriterien kann nun ein Finanzinstitut einschätzen, wie hoch ihr nachhaltig finanziertes Geschäftsvolumen ist. Diese Information fließt in die Green Asset Ratio, welche eine wichtige Kennzahl der Berichtspflichten der Finanzwirtschaft darstellt. Unsere These ist es, dass sich durch die verschiedenen Regularien der Kreditvergabeprozess verändern wird und muss. Wie Sprengnetter Banken bei der Anpassung an die geänderten Umstände unterstützt, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.

EEK-Screening

Aufgrund regulatorischer Vorgaben müssen Banken nachhaltigkeitsbezogene Informationen der von Ihnen finanzierten Immobilien regelmäßig offenlegen. Aktuell stehen viele Banken vor der Herausforderung, dass Ihnen diese Informationen nicht vorliegen. Daher hat Sprengnetter das Energieeffizienzklassen- Screening (EEK-Screening) entwickelt, um hier Abhilfe zu leisten und Banken bei Ihren nachhaltigen Bestreben zu unterstützen. Ziel des EEK-Screenings ist es einen Überblick zum derzeitigen energetischen Zustand des gesamten Portfolios zu erhalten. Dazu wird für jedes einzelne finanzierte Objekt eine Energieeffizienzklasse im Vergleichsverfahren ermittelt. Neben der Energieeffizienzklasse werden die weiteren wichtigen energetischen Kennwerte wie CO2-Emission sowie Endenergiebedarf & Primärenergiebedarf ausgewiesen. Das Modell des EEK-Screening stützt sich dabei auf 5,4 Mio. Objekte in Deutschland, zu denen uns Energieeffizienzdaten vorliegen.

Eine interessante Erkenntnis aus unseren ersten Pilotprojekten mit Banken zeigen, dass circa drei Viertel aller Immobilien in typischen Finanzierungs­portfolios von Banken energetisch ineffizient sind. Als energetisch ineffizient sehen wir Immobilien in den Energieeffizienzklassen C bis H.

Das EEK-Screening ist für Banken attraktiv, da ohne Kundenbefragung oder Transaktion (also ein Verkauf/Kauf einer Immobilie) Informationen über den energetischen Zustand der finanzierten Immobilien im Bestandsportfolio hinterlegt werden können. Damit unterstützt Sie das EEK-Screening dabei Ihren Berichtspflichten nachzukommen. Sie bekommen Informationen darüber, welche und wie viele Objekte in Ihrem Portfolio den regulatorischen Anforderungen des Umweltziels Klimaschutz entsprechen. Diese können dann neben anderen taxonomiefähigen Assets auf Ihre Green Asset Ratio einzahlen.

Darüber hinaus kann das Finanzinstitut daraufhin eine Strategie ableiten, wie das Finanzinstitut und der Bestand klimaneutral werden sollen. Wir empfehlen demnach unseren Kunden ein Bestandsscreening und eine darauffolgende Interpretation und Nutzung der Ergebnisse. So können Sie die Ergebnisse vertrieblich so nutzen, indem Sie systematisch Ihre Endkunden auf eine energetische Sanierung und die damit einhergehende Einsparung von Energiekosten ansprechen. Insbesondere vor der Herausforderung steigender Baufinanzierungszinsen sowie damit einhergehender fallender Nachfrage nach Baufinanzierungen kann dies ein alternativer Weg sein auch in schwierigen Zeiten Geschäft zu machen.

Bitte wenden Sie sich bei zum Produkt oder zum Produktumfang gerne an mich als zuständigen Produktmanager. Sie erreichen mich idealerweise unter meiner E-Mail-Adresse lara.gaab@remove-this.sprengnetter.de.

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[2] Weitere Wirtschaftsaktivitäten laut EU-Taxonomie sind: 7.3. Installation, maintenance and repair of energy efficiency equipment, 7.4. Installation, maintenance and repair of charging stations for electric vehicles in buildings (and parking spaces attached to buildings), 7.5. Installation, maintenance and repair of instruments and devices for measuring, regulation and controlling energy performance of buildings, 7.6. Installation, maintenance and repair of renewable energy technologies