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Steigende Erlösquoten bei Zwangsversteigerungen von Wohnimmobilien

Abbildung: Vergleich der durchschnittlichen Versteigerungserlöse in Prozent vom Marktwert 2016 (gestrichelt) und 2018 für den Teilmarkt der Mehrfamilienhäuser

Die Sprengnetter Marktforschung hat erneut die "Mindestwerte" aus Zwangsversteigerungserlösquoten für Wohnimmobilien in Deutschland abgeleitet. Gegenüber der Voruntersuchung aus 2016, konnten - über alle Teilmärkte und Lageklassen hinweg - steigende Quoten gemessen werden. Eine Ausnahme bildet nur der Teilmarkt der Eigentumswohnungen. Hier wurde für bestimmte Lagen ein leichter Rückgang der Quoten analysiert.

In der aktuellen Untersuchung hat Sprengnetter Zwangsversteigerungsdaten aus den Jahren 2016 und 2017 von - repräsentativ über Deutschland verteilten - Gutachterausschüssen ausgewertet. Wie bereits in der Voruntersuchung, konnten auch Mindestwerte für gemischt genutzte Objekte direkt aus den Daten abgeleitet werden.

Somit liegen für die folgenden vier Teilmärkte Ergebnisse vor:

  • Einfamilienhäuser,
  • Eigentumswohnungen,
  • Mehrfamilienhäuser und
  • gemischt genutzte Objekte.

Wir haben festgestellt, dass - im Vergleich zur Untersuchung 2016 - die Erlösquoten und Mindestwerte, mit Ausnahme des Teilmarktes der Eigentumswohnungen, über alle Teilmärkte hinweg deutlich gestiegen sind.

Die Abbildung zeigt beispielhaft die Entwicklung der durchschnittlichen Erlösquote für den Teilmarkt der Mehrfamilienhäuser. Diese ist in Abhängigkeit der Lageklasse (regionales Niveau der Grundstückspreise) bis zu 4 Prozentpunkte gestiegen.

Bei gemischt genutzten Objekten wurde sogar ein Anstieg von bis zu 7 Prozentpunkten gemessen.

Im Teilmarkt der Einfamilienhäuser ist die durchschnittliche Erlösquote im Vergleich zur Voruntersuchung zwischen 2 und 8 Prozentpunkte gestiegen.

Einzig im Teilmarkt der Eigentumswohnungen konnte nicht über alle Lageklassen hinweg ein Anstieg der Erlösquote festgestellt werden: Für einfache und mittlere Lagen ist die durchschnittliche Erlösquote im Vergleich zur Voruntersuchung zwischen einem und acht Prozentpunkten gefallen. In guten Lagen sind die Quoten konstant hoch geblieben.

Der Sprengnetter Mindestwert
Der aktuelle Mindestwert einer Immobilie ist eine Schätzung des Preises, der im Falle einer sehr kurzfristigen, auch zwangsweisen Veräußerung derzeit am Markt am wahrscheinlichsten erzielbar ist.

Als Indikator zur Einschätzung des marktwahrscheinlichen Risikos bei Immobilieninvestments leitet die Sprengnetter Marktforschung bereits seit 2008 im Zweijahresrhythmus Mindestwerte von Wohnimmobilien in ganz Deutschland ab. Basierend auf durchschnittlichen Zwangsversteigerungserlösen von Immobilien werden die Sprengnetter-Mindestwerte bundesweit als Prozentsatz vom Marktwert für Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen, Mehrfamilienhäuser und gemischt genutzte Objekte angegeben.

Sowohl die Kreditwirtschaft als auch die Immobilienwirtschaft erhalten mit dem Sprengnetter-Mindestwert wertvolle Informationen

  • zum Workout leistungsgestörter Engagements,
  • zur Einschätzung des (maximalen) Risikos bei Immobilieninvestments
  • und zur Erweiterung der eigenen Datenbasis für das interne Rating nach Basel III gemäß CRR und SolvV.

Der Sprengnetter-Mindestwert kann im Rahmen einer Bewertung mit unseren Softwarelösungen SprengnetterONE, Ten2Click und Ten2Click eXpert oder auch für einzelne Immobilien bzw. Immobilienportfolios über den Marktdatenshop abgerufen werden.

Mehr erfahren: Sprengnetter Mindestwerte

 

Karsten Bessler/Frank Großer

Dateien

Karsten Bessler: "Steigende Erlösquoten bei Zwangsversteigerungen" (Auszug aus der immobilien & bewerten, Aufgabe 1/2017)

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