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IW Immobilien-Index: Immobilienklima verschlechtert sich spürbar

Wie Immobilienexperten die Konjunktur bewerten (Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft)

Laut Frühjahrsbefragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) der Unternehmen der Immobilienbranche verschlechtert sich trotz hoher Nachfrage sowohl nach Büros als auch nach Wohnraum das Immobilienklima spürbar.

In der Frühjahrsbefragung des IW Immobilien-Index verschlechtert sich zwar das Geschäftsklima, die Detailfragen offenbaren aber ein weiterhin sehr positives Bild der Branche. So bewerten die Unternehmen der Immobilienwirtschaft die Lage mit einem Wert von 76,3. Dies ist mit 5,8 Punkten ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorquartal. Die Erwartungen sinken gleichzeitig um 3,3 Punkte auf 6,8. Hinter diesen Zahlen steht, dass 15,8 Prozent der Unternehmen ausgehend von ihrer aktuellen Lage eine eher günstigere Entwicklung für die nächsten 12 Monate erwarten. 75,1 Prozent erwarten eine etwa gleichbleibende Entwicklung, 9,1 Prozent eine Verschlechterung. Das Immobilienklima (welches dem Mittelwert der Salden aus der Geschäftslage und der Erwartungen entspricht) sinkt damit auf den niedrigsten Wert seit dem Beginn des IW Immobilien-Index im Jahr 2014. Im Vergleich zum Vorquartal verringert sich der Wert um 4,4 Prozentpunkte auf 39. Insgesamt sind die Parameter damit im Vergleich zu den Jahren zuvor deutlich schwächer, aber immer noch solide und vor allem weiterhin aufwärtsgerichtet.

Mit Ausnahme des Bürosektors sind von der Eintrübung alle Teilsektoren betroffen. Am stärksten sind die Einbrüche im Bereich Wohnen. Dort sinken die Werte von einem sehr hohen Niveau auf 78,6 (-18,9, Lage) bzw. 2.4 (-7,9, Erwartungen). Das IW vermutet, dass hier sowohl die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen als auch die regulatorischen Verschärfungen bei der Mietpreisbremse und der Modernisierungsumlage trüben. Bei der Einordnung des Ergebnisses sei aber wichtig zu beachten, dass die Stimmung im Vorquartal auf einem Rekordniveau lag. Bei den Projektentwicklern verschlechtern sich vor allem die Erwartungen (-13,3 auf 10,2), während die Lage nahezu unverändert sehr gut eingeschätzt wird (-0,6 auf 83,7). Für dieses positive Bild sorgt die stabile Nachfrage nach Immobilien im Wohn- und Bürosegment. Jedoch erschweren die Knappheiten an Bauland und die hohen Baulandpreise die Vermarktung von Projekten, insbesondere im Mietwohnsegment in den Ballungszentren. Aufgrund der hohen Grundstückspreise verlagern sich daher immer mehr Projekte in günstigere Lagen.

Zur Erstellung des IW Immobilien-Index befragt das Institut der deutschen Wirtschaft vierteljährlich die Unternehmen der Immobilienbranche über ihre Geschäftslage und Erwartungen. Der Zahlenwert ergibt sich aus dem Anteil der positiven Antworten abzüglich der negativen Antworten. Die Antworten werden nach Unternehmensgröße gewichtet.

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft, Meldung vom 22. März 2019

JK