Neben Risiken im deutschen Bankensektor, bei Lebensversicherern sowie Investmentfonds hat sich der Ausschuss für Finanzstabilität (AFS) im vergangenen Jahr unter anderem mit Risiken im Wohnimmobilienmarkt und der zunehmenden Digitalisierung befasst. Das geht aus dem fünften Bericht an den Deutschen Bundestag zur Finanzstabilität in Deutschland hervor, den der AFS nun vorgelegt hat.
Der Ausschuss kam insgesamt zu dem Ergebnis, dass die auf Grundlage der vorliegenden Informationen durchgeführten laufenden Analysen auf keine unmittelbare Gefährdung der Finanzstabilität aus den Entwicklungen am deutschen Wohnimmobilienmarkt schließen lassen.
Gleichwohl besteht das Risiko, dass der Wert von Kreditsicherheiten überschätzt wird. So könnten Kreditinstitute bei der Ermittlung der Beleihungswerte von Immobiliensicherheiten nicht hinreichend berücksichtigen, dass in Teilen des deutschen Wohnimmobilienmarkts Überbewertungen bestehen.
Sollte es zu deutlichen Preiskorrekturen kommen, steigt das Risiko, dass die Erlöse aus dem Verkauf von Wohnimmobiliensicherheiten nicht ausreichen, um bei Darlehensausfällen noch ausstehende Forderungen von Darlehensgebern abzudecken. Eine Überschätzung des Wertes von Kreditsicherheiten wäre folglich mit einem höheren Risiko verbunden, dass es im Falle von Darlehensausfällen zu Verlusten bei den Darlehensgebern kommt.
Quelle: BaFin, Meldung "Finanzstabilität: AFS legt fünften Bericht vor" vom 27.06.2018
Frank Großer